Vermehrung – Veredelte und wurzelechte Rosen

Die Vermehrung von Rosen kann auf zwei Weisen erfolgen. Zum einen gibt es die Veredelung und zum anderen die Stecklingsvermehrung, auch wurzelechte Vermehrung genannt. Wir produzieren unsere Rosen auf Grundlage beider Verfahren.

Veredelung

 

Im Frühjahr werden die wüchsigen und robusten Wildrosenunterlagen gepflanzt, damit sie bis zum Veredelungstermin im Sommer gut anwachsen. Im Juli ist der beste Zeitpunkt zur Veredelung (Okulation) gekommen. Dann wird der Wurzelhals mit einem Tuch gesäubert und die Rinde mit einem scharfen Messer T-förmig eingeschnitten. Hierfür gibt es spezielle Veredelungsmesser.

Nun muss noch das Auge (siehe auch Botanik der Rose) einer Mutterpflanze in diesen Schnitt eingefügt werden. Hierzu nimmt man den ausgereiften Blütentrieb der zu vermehrenden Rose und entfernt alle Stacheln und Blätter. Ein ca. 3 cm langes Rindenstück indem sich ein Auge befindet, wird dann mit einem scharfen Messer herausgeschnitten.  Nun lässt sich das Auge herrauslösen und in den T-förmigen Spalt in Wuchsrichtung unter die Rinde einschieben.

Damit die Veredelung geschützt ist, wird die Rose an dieser Stelle mit Bast oder speziellem Veredelungsgummi umwickelt. So kann sich das Auge gut mit den Pflanzensäften der Rosenunterlage verbinden und anwachsen.

Im Winter muss diese Stelle unbedingt vor Frost geschützt werden.

Im Frühjahr wird dann der wilde Teil der Rose direkt über dem T-Schnitt abgeschnitten.

Wenn die Veredelung erfolgreich war, treibt im darauffolgenden Jahr, die  neue Rosensorte aus und bildet einen Haupttrieb, aus dem dann die neue Rose gezogen wird.  Durch Zurückschneiden und Stutzen der Wildrose  wird die neue Rose gekräftigt und gestärkt und die Wildrose so, mehr und mehr zurückgedrängt. Nun kann die neue Rose, zu einer kräftigen Pflanze heranwachsen.

Im Herbst des gleichen Jahres werden die Rosen dann gerodet und entweder als wurzelnackte Rosen im Einzelhandel angeboten oder als Containerrose im Frühjahr darauf.

Die Okulation ist ein anspruchsvolles und mehrjähriges Verfahren, für das man viel Erfahrung benötigt, um gute Anwachsergebnisse und hochwertige Rosen zu erzielen.

 

Stecklingsvermehrung

Hierbei wird ein frisches Teilstück eines Triebes, aus der Mutterpflanze geschnitten und zur Wurzelbildung in eine kleine Topfpalette gesteckt.  Auch bei diesem Verfahren muss mit äußerster Sorgfalt und Mühe vorgegangen werden, da sich nicht jede Sorte und auch nicht jeder Trieb für die Vermehrung als Steckling eignet.

Besonders schwierig ist die Phase der Wurzelbildung, da die Pflanze bis dahin weder vertrocknen, noch verfaulen darf. Viel Erfahrung und technisches Know How ist auch hier von Nöten.

Steckling3

Insgesamt ist dieses Verfahren der Vermehrung schneller, als die Veredelung. Allerdings eignen sich nicht alle Rosensorten für die Stecklingsvermehrung, so dass auch hier sorgsam ausgewählt werden muss.